25 | 04 | 2016 | Schweiz | 0 | 4785 |
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Das Glarner Fischerjahr 2015
Der Kanton Glarus ist eine wichtige Region zum Erhalt der Schweizer Bachforelle. Zudem ist der Bergkanton auch sonst für Sportfischer attraktiv. Vom Linthkanal über die Bergbäche hinauf zu den Stauseen ist eine spannende Fischerei möglich.
Dieses Angebot wird auch immer mehr von Ausserkantonalen und Gelegen-heits-fischern genutzt. Rund 1300 Ferienpatente wurden im Jahr 2015 im Kanton Glarus gelöst, das sind 127 mehr als im Vorjahr. Im Jahr 2008 waren es noch 775…
Wie geht es den Forellen?
Der wichtigste Fisch des Kantons ist und bleibt die Bachforelle, die auf rund 130 Kilometern in den Fliessgewässern des Kantons zu finden ist. Die Glarner Gewässer sind sauber und grösstenteils nährstoffarm und entsprechen somit den Anforderungen der Bachforelle an ihren Lebensraum. Eigentliche Wildbäche gibt es jedoch kaum noch; die Gewässerläufe sind in den meisten Fällen durch Verbauungen und Kraftwerke eingeschränkt. Die grössten Gefahren für die Glarner Bachforelle sind der Sunk-/Schwall-Betrieb, die Sedimentablagerungen beim Ausschwemmen von Staubecken und reissende Hochwasser, die in den letzten zwanzig Jahren eine zunehmende Tendenz aufweisen. Eigentliche Fischfallen sind die nicht funktionierenden Fischtreppen in der Linth.
2015 war wettermässig ein glimpfliches Jahr; trotz der heissen und trockenen Sommer- und Herbstmonate kamen die Wassertemperaturen nie in den kritischen Bereich und die Schäden durch Hochwasser hielten sich in Grenzen.
Die Bestände haben sich in den letzten Jahren auf einem – verglichen mit den «goldenen» 1970er-Jahren – tiefen Niveau halten können und die Fangzahlen deuten auf einen möglichen Anstieg hin. Grosse Problemfaktoren, die den mittelländischen Forellenbeständen arg zusetzen, sind hier entweder unbedeutend oder nicht vorhanden. So kommt die proliferative Nierenkrankheit (noch) nicht vor und die Schäden durch hormonelle Gewässerverunreinigung sind nicht relevant.
Gesunde Forellen
Die Glarner Bachforellen sind trotz der relativen Nahrungsarmut der Gewässer verhältnismässig gut genährt und gesund, und weisen eine Alterspyramide auf, die der natürlichen Grössenverteilung entspricht. In erster Linie wird mit Sömmerlingen und Vorsömmerlingen besetzt. Massfische werden nur vereinzelt eingesetzt, und dabei handelt es sich ausschliesslich um Elterntiere, die für die Aufzucht eingesetzt wurden.
Auch die im Jahr 2009 erfolgten Anpassungen des Fangmindestmasses nach unten scheinen sich zu bewähren. Da das Nahrungsangebot in den Bergbächen naturgemäss knapp ist, bedeutet ein hohes Mindestmass (>26 cm) nicht unbedingt ein Mehr an grösseren Fischen. Die Konkurrenzlage führt dazu, dass viele Fische ein zu hoch angesetztes Mindestmass gar nicht erst erreichen. Umgekehrt führt ein tiefer Konkurrenzdruck dazu, dass die Fische schneller wachsen; das Nahrungsangebot ist allerdings nicht so gut, dass eine Bachforelle schon vor dem Erreichen ihrer Geschlechtsreife das Fangmindestmass überschreiten würde. Die Glarner Untersuchungen haben ergeben, dass 58 Prozent der laichenden Tiere unter 23 cm sind. Trotzdem bleibt das Forellenschonmass in Fischerkreisen umstritten.
Leicht steigende Fangzahlen
Insgesamt zeigt die Anzahl der gefangenen Forellen nach oben. So konnten Sernf und Linth ihre Baisse aus den vergangenen Jahren überwinden; bei beiden Gewässern liegt die Stückzahl über dem Schnitt der letzten Jahre.
Ob es sich hierbei um positive Ausreisser oder um eine Tendenz handelt, wird sich in den nächsten Jahren weisen.
Insgesamt wurden im Jahr 2015 rund 5700 Bachforellen entnommen; alle 23 Meter in den Glarner Fliessgewässern fand eine Fario den Weg in die Fangstatistik. Insgesamt ist dies ein deutliches Plus zu den vorhergehenden Jahren: 2013 und 2011 waren es jeweils weniger als 4200 Stück.
Besatz mit Vorsömmerlingen
Rund 23?000 Vorsömmerlinge und über 5000 Sömmerlinge wurden in die Linth und die vernetzten Bäche eingesetzt. Bei der Bachforelle wurden mehr als 13?000 Sömmerlinge besetzt und knapp doppelt so viele Vorsömmerlinge.
In vier Glarner Bergseen wurden fast 1500 massige Regenbogenforellen eingesetzt, zudem wurden der Oberblegisee und die Garichti mit kleinen Seesaiblingen bewirtschaftet. Auch mit vereinzelten Seeforellen darf in den Glarner Bergseen gerechnet werden.
Die Äsche und der Hecht werden zur Zeit weder aufgezogen noch in Gewässer eingesetzt.
Fangerträge stehende Gewässer
Rund 1325 Salmoniden wurden den 19 Bergseen entnommen. Dabei wurde der Grossteil im Klöntalersee und der Garichti gefangen.
Das Egli ist im Kanton Glarus kontinuierlich auf dem Rückzug; schlugen sich 2009 noch knapp 6000 Egli in der Fangstatistik nieder, so waren es im letzten Jahr gerade mal etwas über 2400 Stück. Dem Hecht hingegen scheint es in den Glarner Seen zu gefallen; 328 mal fand der Raubfisch in den Feumer. Bemerkenswert sind dabei zwei kapitale Exemplare (110 und 117 cm) aus dem Obersee auf über 1000 m ü. M.
Der Walensee scheint nach wie vor ein fischarmes Gewässer zu sein. Gerade mal 29 Seeforellen fanden den Weg in die Glarner Fangstatistik. Hinzu kommen 67 Hechte, 630 Egli und gut 800 Felchen/Albeli.
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