14 | 01 | 2019 | Praxis | 0 | 5749 |
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Die Mischung machts
Gummiköder können bei nicht fachgerechter Lagerung beschädigt und unbrauchbar werden – und ständig neue zu kaufen kann ins Geld gehen. Steve Kaufmann verrät, worauf bei der Lagerung geachtet werden sollte, damit man lange Freude an den Ködern hat.
Fachgeschäfte bieten heutzutage ein unüberschaubares Sortiment an Gummiködern an. Für jeden Zielfisch gibt es passende Köder, die sich in unterschiedlichen Grössen, Farben und Laufeigenschaften unterscheiden. Die Angebotspalette ist riesig und macht uns die richtige Auswahl nicht einfach. Man neigt schnell dazu, die Köderbox mit Softbaits von unterschiedlichen Herstellern mit den verschiedensten Farbmustern voll zu stopfen. Das kann schlimme Folgen haben: Verfärbungen und Verformungen bis hin zum Totalausfall der Köder!
Weiche Gummis
Einige Hersteller verwenden sogenannte Weichmacher in ihren Ködern. Diese sorgen dafür, dass die Gummis eine weiche, flexible und elastische Konsistenz erhalten. Dadurch werden Laufeigenschaft und Stabilität beeinflusst. Die Köder sind etwas flexibler und agiler im Wasser, was oftmals der entscheidende Faktor sein kann, damit der Fisch doch noch zum Biss verführt wird. Andere Hersteller hingegen verzichten völlig auf Weichmacher, was aber nicht unbedingt heisst, dass die Eigenschaften schlechter sind. Im Gegenteil! Auch ohne Weichmacher laufen die Gummiköder hervorragend, nur dass diese lediglich härteres Material besitzen und sich dadurch beispielsweise der Jighaken etwas schwerer aufziehen lässt. Auch heftige Raubfisch-Attacken stecken diese Köder, im Gegensatz zu ihren weichen Kollegen, problemlos weg. Damit haben beide Material-Konzepte eines gemeinsam: Sie fangen Fische!
Vorsicht, Gummibrei!
Also Köderbox auf und Gummis rein? Nein, so einfach ist das nicht! Denn bei der Lagerung von Gummiködern mit und ohne Weichmacher gemeinsam in einer Box kommt es zum Totalausfall beider Gummis. Es passiert Folgendes: Der Weichmacher «verbindet» die beiden unterschiedlichen Gummi-Mischungen und löst die Köder dadurch regelrecht auf. Am Ende hat man meist nur noch einen «zerschmolzenen», unbrauchbaren Gummibrei in der Köderbox und kann alles entsorgen.
Und auch die Köderbox selbst ist durch die Weichmacher gefährdet. Gummiköder dürfen deshalb nur in Köderboxen gelagert werden, die resistent gegen Weichmacher sind. Erkennbar sind solche Boxen durch eine PE- oder PP-Kennzeichnung. Die Abkürzung PE steht für Polyethylen, PP für Polypropylen. Solche Boxen sind optimal für Gummiköder und werden daher oft umgangssprachlich als «twisterfest» bezeichnet.
Fehlfarben
Erfahrene Softbait-Fischer kennen es: Man legt zwei verschiedenfarbige Gummiköder nebeneinander in eine Box – und nach wenigen Stunden sind die Köder verfärbt! Dann ist beispielsweise ein weisser Shad mit «Farbtupfern» vom Nachbarköder versehen. Das kann ausnahmsweise durchaus gewollt sein, aber meist passiert es unabsichtlich. Denn Köder mit Weichmachern neigen dazu, sich untereinander zu verfärben und so die absurdesten Farbkombinationen anzunehmen. Erst nach diesem Prozess folgt die Zersetzung. Manchmal sind solche «Fehlfarben» der Fischmagnet schlechthin. Daher können die Köder absichtlich untereinander eingefärbt werden, indem man sie zusammenlegt. Dadurch erzielt man Farbkombinationen, die es nirgendwo zu kaufen gibt. Farben, die untereinander gut harmonieren, sind weisse und UV-aktive Farben. So können beispielsweise leichte, rote Farbmuster auf weissen Gummis «integriert» werden und schaffen dadurch einen zusätzlichen Reizpunkt für die Räuber. Natürlich sind auch andere Farbkombinationen möglich, die gezielt mit diesem Prozess erreicht werden können. Um unabsichtliche Verfärbungen zu vermeiden, sollten aber grundsätzlich nur Köder gleicher Farbe in einem Köderfach aufbewahrt werden. Sonst erlebt man womöglich sein «blaues Wunder».
Rostiges Salz
Dass Salz ein gutes Gewürz ist, ist seit Hunderten von Jahren bekannt. Dass Salz aber auch in hoher Konzentration und auf längere Dauer schädlich sein kann, ist vielen nicht bewusst. Nicht umsonst werden Autofahrer im Winter darauf aufmerksam gemacht, ihren Wagen mindestens einmal im Monat in die Waschanlage zu fahren, um die Karosserie vom Streusalz zu befreien, damit sich kein Rost bilden kann und Kunststoffteile nicht beschädigt werden.
Genauso ergeht es Jighaken, wenn Gummiköder aufgezogen wurden, die mit Salz und Aromen angereichert sind. Auf Dauer löst das Salz in Verbindung mit Restfeuchtigkeit den Haken an und lässt ihn verrosten. Gerade nach dem Winter, wenn die Köderboxen für eine längere Zeit unangetastet waren, kann man zu Saisonbeginn eine böse Überraschung erleben. Dann sind plötzlich die Köder verfärbt, die Jighaken angerostet, oder der Rost hat womöglich schon ganze Arbeit geleistet und den Haken in «Luft» aufgelöst.
Runter vom Haken
Um solche Beschädigungen zu vermeiden, sollten salzige, aromatisierte Gummiköder nicht für längere Zeit auf dem Jighaken belassen werden. Zudem ist es ratsam, die Jighaken mit Wasser abzuspülen, nachdem sie aus den Ködern entfernt wurden, und sie dann separat getrocknet aufzubewahren. Erst beim nächsten Einsatz sollten die Haken wieder «frisch beködert» werden.
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