Was wir von den Bayern lernen können
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Was wir von den Bayern lernen können
05 | 04 | 2019 | Praxis | 1 | 15950 |
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Das lange Warten hat endlich ein Ende – die Forellensaison ist an den meisten Orten wieder offen. Mit welchen Spinnködern trifft man das Fressverhalten der Forellen am besten? Ronny Camenisch hat dazu ein paar Tipps auf Lager.
Frühlingsforellen sind bekanntermassen nicht besonders aktiv und sie sind vorsichtig. Die höher gelegenen Seen der Schweiz haben zum Teil noch bis in den Sommer hinein Eisschollen auf der Oberfläche und die immer stärker werdenden Sonnenstrahlen drängen dort erst hie und da durch die Oberfläche. Auch in den Fliessgewässern ist das Wasser im Frühling noch eiskalt und nicht selten hat es einen leichten Stich, der dann mit der immer stärker werdenden Schneeschmelze zu einer grau-milchigen Trübung wird. Erst wenn der Sommer kommt und das Leben im und um das Wasser in vollem Gang ist, werden auch die Forellen munterer.
Am Forellenbach muss unbedingt darauf geachtet werden, dass man nicht wie eine Dampfwalze ans Ufer rollt. Denn wie schon eingangs erwähnt sind die Forellen gerade in kleineren Bächen vorsichtig und misstrauisch. Jetzt sollte man sich eine genaue Strategie zurechtlegen, welche Spots von wo aus befischt werden sollten. Neben dem grösstmöglichen Abstand zu den scheuen Forellen gilt es noch andere wichtige Faktoren zu berücksichtigen. Dabei geht es nicht nur um Präsentation und Führung der Köder, sondern vor allem auch um den geeigneten Standort. Kann ich den Fisch, wenn er den Köder geschnappt hat, überhaupt waidmännisch landen, wenn ich auf einer fünf Meter hohen Brücke stehe? Oder muss ich den ganzen Pool durchqueren oder die Forelle über ein Hindernis dirigieren? Solche Schwierigkeiten halten die Forelle nämlich nicht vom Biss ab, erschweren aber eine verantwortungsvolle Fischerei erheblich.
Bei den Spinnködern fürs Fliessgewässer habe ich drei Favoriten. Den Jig mit Gummifisch bestückt, den Wobbler und den klassischen Spinner. Bei den Jigs verwende ich in der Regel Köpfe mit fünf bis sieben Gramm Gewicht, die ich mit etwa 5 cm langen Gummifischen wie dem Fanatics Commander oder dem Intense Shad bestücke. Ich führe die Gummifische äusserst langsam und nur mit leichten Zupfern über den Grund. Zwischendurch kann man den Gummifisch auch kurz am Gewässergrund liegen lassen, denn häufig nähert sich die neugierige Forelle, schaut sich das Ganze an und nimmt im besten Fall den Köder.
Bei den Wobblern setze ich in langsam fliessenden Gewässern auf kleine Modelle um die fünf Zentimeter. Am liebsten wähle ich ein langsam sinkendes Modell wie den Fanatics Shorty, der einen stark bombierten (gewölbten) Körper hat und bei langsamem Ziehen und Twitchen einen verführerischen Lauf zeigt. Sobald ich in schnell fliessenden Abschnitten fische, wechsle ich auf ein schnell sinkendes Modell mit abgeflachtem Körper. Solche Wobbler laufen in der starken Strömung sehr stabil und man kommt mit ihnen gut in Grundnähe, also dorthin, wo sich die grösseren Forellen im Frühling hauptsächlich aufhalten. Auch diese Wobbler führe ich nicht zu schnell und mit kleineren Zupfern.
Bei den Spinnern gilt es, Grösse und Gewicht so zu wählen, dass sie nicht an die Oberfläche gedrückt werden. Je schneller das Gewässer fliesst, desto schwerer und kleinblättriger sollte der Spinner gewählt werden. Für die Spinnfischerei in diesen Gewässern eignen sich am besten der EGB-Spinner, das Käferli oder der klassische Mepps. Die Spinner führe ich möglichst gleichmässig und nicht zu schnell.
Bei allen Köderarten ist das A und O, dass sie direkt vor dem Unterstand der Forelle angeboten werden, genügend Druckwellen ausüben und nicht zu schnell geführt werden. Denn bei noch tiefen Wassertemperaturen sind die Forellen nicht gewillt, den Köder über längere Distanzen zu verfolgen und viel Energie aufzuwenden.
Beim Spinnfischen am Bach empfiehlt sich eine kurze, aber schnelle Rute. Mit einem kurzen Modell von 1,90 m bis 2,00 m ist man wendig und es ist auch kein Problem, einen Wurf unter Büschen hindurch oder zwischen den Steinen zu machen.
An den Seen stehen die Vorzeichen für die Frühlings-Forellenfischerei etwas anders. Wenn das Eis frisch aufgebrochen ist, kann man an den Bergseen Sternstunden erleben! Für solche Situationen sollte man gewappnet sein. Ich nehme an fast jedes stehende Gewässer ein Löffeletui und eine Wobblerbox mit. Im Löffeletui befinden sich quasi ausschliesslich Zweier- und Dreier-Mozzilöffel in verschiedenen Farben. Mit diesen zwei Grössen kann man eigentlich fast jede Situation abdecken. Der Mozzi ist ideal für kurze, aber auch für weite Würfe. Bei den Wobblern bin ich der Ansicht, dass vom 50 mm- bis zum 110 mm-Modell alles dabei sein muss. Es kann sein, dass im Uferbereich Elritzenschwärme die ersten Sonnenstrahlen tanken und es ist genauso gut möglich, dass sich junge Salmoniden weiter draussen im offenen See herumtreiben.
Ist mein Standplatz gewählt, fische ich die Wasserfläche sternförmig ab. Ich beginne an einer Uferseite mit einem langen Wurf, den nächsten Wurf mache ich etwas kürzer, aber weiter in den See hinaus, dann folgt wieder ein weiter Wurf, gefolgt von einem kürzeren. Das mache ich immer so weiter, bis ich den ganzen Bereich vor mir abgefischt habe. Dann gehe ich einige Meter weiter und fange wieder von vorne an. Auch mit der Tiefe variiere ich. Hier beginne ich mit sofortigem Einholen nach dem Auswurf, beim nächsten Wurf lasse ich den Köder etwas absinken und so weiter, auch mal bis ganz zum Grund. Erfolgt ein Biss, versuche ich bei den nächsten Würfen wieder in dieselbe Tiefe zu gelangen. Am einfachsten ist dies, wenn man die Sekunden der Absinkphase zählt. Ich führe Wobbler und Löffel ziemlich gleich, nur twitche ich die Wobbler häufiger und deutlicher.
Am See verwende ich für das Wobblerfischen Ruten von 2,10 m oder 2,40 m. Mit diesen Längen kann ich die Wobbler ideal führen und ihnen mit Zupfern den genauen Lauf vorgeben. Es ist wichtig, dass diese Ruten sehr schnell sind, damit die Zupfer nicht vom Ruten-Blank geschluckt werden. Für die Löffelfischerei bevorzuge ich Ruten in der Länge 2,40 m oder 2,70 m. Durch den längeren Hebel kann auch ein kleinerer Löffel sehr weit in den See hinaus katapultiert werden. Da beim Löffelfischen nicht so deutlich getwitcht wird wie beim Fischen mit Wobbler, schadet eine etwas längere Rute dem Köderlauf nicht. Viel Erfolg beim Ausprobieren!
Maxime
Quelle est la marque du wobbler sur la deuxième photo?