12 | 06 | 2023 | Schweiz | 1 | 5765 |
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Seefeldsee – Bergseefischen im Herzen der Schweiz
Mehr Schweiz geht nicht: Der Seefeldsee im Kanton Obwalden liegt unmittelbar oberhalb des geografischen Mittelpunkts der Schweiz. Dank seiner einfachen Erreichbarkeit ist er mitunter auch für Familien einen Ausflug wert.
Zugegeben: Die Fahrt mit dem Auto von Sachseln bis hoch zur Älggialp, von wo aus die kurze Wanderung zum Seefeldsee beginnt, ist nichts für schwache Nerven. Die Bergstrasse ist teilweise extrem eng und kurvenreich und nur Autofahrerinnen und Autofahrern zu empfehlen, die solche Strassen auch über längere Abschnitte rückwärts zurücklegen können, da jederzeit mit Gegenverkehr gerechnet werden muss. An Wochenenden und Feiertagen ist zumindest der obere Strassenabschnitt nur alternierend befahrbar (siehe QR-Code «Anreise»). Doch hat man die Anreise erst einmal geschafft, entschädigt die Umgebung für die Schweissflecken auf der Stirn. Die Älggialp auf 1645 Metern über Meer stellt den geografischen Mittelpunkt der Schweiz dar und irgendwie fühlt man dies auch: Schöne Berglandschaft, urchiges Restaurant und Kühe, die auf saftigen Wiesen friedlich am Wiederkäuen sind – mehr Idylle geht kaum.
In 40 Minuten zum Seefeldsee
Vom Parkplatz Älggialp aus führt ein Wanderweg in rund 40 Minuten hoch zum Seefeldsee. Knapp 200 Höhenmeter gilt es noch zu bewältigen, ehe man den See erreicht. Von der Alp führen zwei Wanderwege hoch zum See. Der eine verläuft der Alpstrasse entlang und ist die «Einsteigervariante». Dieser ist auch gut mit dem Bike befahrbar. Ein zweiter Wanderweg führt über eine Felswand hoch und ist etwas schneller, dafür aber nur trittsicheren Berggängern zu empfehlen.
Grosse Bandbreite an Salmoniden
Der Seefeldsee ist optisch ein absolutes Bijou. Die Ruhe, die der See ausstrahlt, ist fast schon greifbar. Längst finden auch nicht so viele Petrijünger den Weg an diesen See, wie beispielsweise an den nur durch einen Grat getrennten Melchsee. Rund um den Seefeldsee ist ein Weg angelegt und auch einen Picknickplatz gibt es am vorderen Ende des Sees. Speziell an diesem Gewässer ist, dass es in den Uferregionen stark verkrautet ist. Dies erschwert das Fischen etwas, doch sind zwischen den Krautbänken immer wieder offene Stellen zu finden, von wo aus problemlos gefischt werden kann. Im See können mit etwas Glück Regenbogenforellen, Saiblinge, Namaycush, Bachforellen und sogar Trüschen gefangen werden. Besonders im Hochsommer lohnt es sich, ganz früh oder dann spät am Nachmittag sein Glück zu versuchen. Tagsüber bei 30 Grad und Sonnenschein ist oftmals Beissflaute.
Nicht vergessen: Kühltruhe und Feldstecher
Gefischt werden darf am Seefeldsee ab dem 15. Juni bis zum 15. Oktober 2023. Das Tagespatent kostet 30 Franken, berechtigt zum Fang von fünf Fischen und kann online bestellt oder im Gasthaus Älggialp gelöst werden. Nebst den oben erwähnten Salmoniden tummeln sich im See auch viele Elritzen, die sich natürlich auch als Köder sehr bewährt haben. Ansonsten führen alle gängigen Bergseetechniken zum Erfolg. Wer sein Glück mit der Fliegenrute versuchen möchte, tut gut daran, seine Wathosen mitzunehmen. So kann dem Schilfgürtel entlang des Ufers ausgewichen werden. Da das Wasser im Sommer ausserdem für einen Bergsee ziemlich warm werden kann, ist auch eine Kühltruhe zur Lagerung der gefangenen Fische von Vorteil. Was im Gepäck ebenfalls nicht fehlen sollte, ist ein Feldstecher. Nicht selten können in den steilen Berghängen oberhalb des Sees Gämsen und Munggen beobachtet werden. Und mit etwas Glück erspäht man sogar einen Adler oder Bartgeier, der seine Kreise hoch oben am Himmel zieht.
Marc Zubero
Sehr schöne Berichte, der Bergseen und der Fischerei von Dir.