11 | 05 | 2018 | Schweiz | 0 | 5213 |
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Eglibaumprojekt Thunersee – Erste Erfolgskontrolle
Rund 600 ausgediente Weihnachtsbäume haben bereits ihren Platz am Seegrund des Thunersees gefunden und dienen nun als Versteckmöglichkeiten und Laichplätze für die Fische. In den nächsten Jahren sollen es noch mehr werden. Deshalb sind die Erfolgskontrollen ein wichtiger Bestandteil des Projekts.
Diesen Frühling folgte bereits die zweite Versenkung ausgedienter Weihnachtstannen im Thunersee. Die beiden federführenden Vereine Highland Fishing und der Fischereiverein.ch starteten bereits im Sommer 2016 die ersten Arbeiten. Schliesslich brauchte es eine amtliche Bewilligung und für diese wiederum wurde die Zustimmung vom zuständigen Oberingenieurkreis, dem Strassenverkehrs- und Schifffahrtsamt und der Berufsfischer benötigt.
Wichtige Experimente
Die richtige Standortwahl für die Weihnachtsbäume ist für den Erfolg des Projekts im Thunersee besonders wichtig. So müssen die Bäume primär dort verankert werden, wo sich die Egli bevorzugt aufhalten. Aufgrund des bescheidenen Egli-Bestands im Thunersee kommen dafür nicht besonders viele Bereiche in Frage. Um die richtigen Plätze zu finden, wurde zusammen mit Sporttauchern vor rund zehn Jahren (!) mit der Platzierung einzelner Pilotbäume begonnen. Mit unterschiedlichen Wassertiefen, verschiedenen Positionierungen und Baumgrössen wurde ausgiebig experimentiert.
Erfolgskontrollen bedingen gute Sichtverhältnisse
Von April bis Juni ist die Laichzeit der Egli – jetzt warten alle Beteiligten gespannt auf die ersten Bilder der Taucher. Bevor die grosse Schneeschmelze die Sichtverhältnisse verschlechtert, steigen die Taucher in regelmässigen Abständen in den See, um die Weihnachtsbäume nach Eglilaich abzusuchen und brauchbare Fotos für die Dokumentation zu liefern. Damit können die Standorte, die von den Egli bevorzugten Wassertiefen, aber auch die unterschiedlichen Baumarten und Verankerungen analysiert werden. So können in den nächsten Eglibaum-Aktionen vorteilhafte Plätze ausgebaut und weniger ergiebige Stellen ausgemustert werden.
Wo Holz ist, ist auch Fisch!
Aufgrund der Schneeschmelze konnten die Taucher im letzten Jahr nur in Wassertiefen von sechs Meter und weniger ihre Unterwasseraufnahmen machen. Während der Sommermonate, und damit nach der Laichzeit der Egli, konnten auffällig viele Jungfische oberhalb und in unmittelbarer Nähe der versenkten Tannenbäume festgestellt werden. Es zeigt, dass die Weihnachtsbäume für Jungfische aus verschiedenen Gründen wie z.B. Futtervorkommnissen oder Versteckmöglichkeiten sehr begehrt sind. Die Eglibäume tragen also nicht nur zu einem erfolgreichen Laichgeschäft bei, sondern dienen den heranwachsenden Fischen auch als Schutz vor Feinden wie fischfressenden Vögeln und grösseren Raubfischen.
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