Felchenland Schweiz
04 | 02 | 2025 Schweiz | PraxisText: Ruben Rod 0376
04 | 02 | 2025 Schweiz | Praxis
Text: Ruben Rod 0 376

Felchenland Schweiz

Die Schweiz ist eine Felchen-Hochburg. An den grossen Schweizer Seen sind die silberglänzenden Planktonfresser (noch) das «Brot» der Seefischer: Ihre aussergewöhnliche Artenvielfalt begeistert die Wissenschaft.


Das Felchenfischen hat definitiv Suchtpotenzial: Es vereint Meditation und Adrenalinschübe mit purer Achtsamkeit. Im Zeitlupentempo bewegt man die ultrafeine Rute, die Sinne hellwach, um das feinste Nachlassen der Schnurspannung sofort mit einem Anhieb zu quittieren. Kaum erfolgt dieser, verbiegt sich die Rute zum Halbkreis und man findet sich im anspruchsvollen Drill mit einem silberglänzenden Energiebündel wieder, dessen Flucht jederzeit abrupt enden kann. Weder zu langsam (je länger der Drill, desto wahrscheinlicher das Aussteigen) noch zu forciert (zu starker Zug lässt den Haken ausschlitzen) bringt man den Silberschatz des Freiwassers an die Oberfläche.

Obwohl Felchen weit verbreitet und in unterschiedlichen Arten vertreten sind, variiert die Fischerei je nach See stark – sowohl in Anzahl als auch in Grösse der gefangenen Fische. Selbst innerhalb eines Sees schwanken die Erträge von Jahr zu Jahr beträchtlich. Die hier verwendeten Daten (Durchschnitt der Jahre 2017 bis 2021, fischereistatistik.ch) sind daher mit Vorsicht zu genies­sen, da deren Erhebung von Kanton zu Kanton unterschiedlich gehandhabt wird. Dennoch lassen sich Trends erkennen und Gewässer vergleichen.

 Felchen galten lange als unfangbar mit der Angelrute, bis man die feine Nymphen­fischerei auf diese Spezies entwickelte. © Nils Anderson

Felchen galten lange als unfangbar mit der Angelrute, bis man die feine Nymphen­fischerei auf diese Spezies entwickelte. © Nils Anderson

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