Sorgen und (keine) Perspektiven
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Sorgen und (keine) Perspektiven
Der Charme der wilden Flüsse
22 | 03 | 2019 | Reisen | 0 | 6136 |
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Das Gebiet des Grossglockners imponiert nicht nur durch die berühmte Hochalpenstrasse mit dem «Nationalpark Hohe Tauern», durchs anmutige Tal schlängelt sich auch die Fuscher Ache, ein Nebenfluss der Salzach mit einem hervorragenden Fischbestand. An diesem äusserst vielseitigen Bachlauf konnte sich der Autor auf einer Fliegenfischerstrecke von 28 km Länge ein Bild von der ausserordentlichen Qualität des Fischgewässers machen.
Als ich nach Zell am See bei der Gemeinde Bruck ins Tal der Fuscher Ache einbog, sah ich von der Strasse aus bald einmal das Ziel meiner fischereilichen Neugierde: Die Fuscher Ache, die am Grossglockner entspringt, durch die Gemeinde Fusch fliesst und bei Bruck in die Salzach einmündet. Das sich recht wild gebärdende Flüsschen weist reiche Strukturen auf, die den Fischen behagen: Schnelle Passagen mit Rauschen wechseln mit ruhigeren Pools, Felsunterspülungen und Schotterbänken. Befischbar ist der Fluss auf der ganzen Länge von 28 km: Vom Käfertal auf einer Höhe von gut 1300 m ü. M. bis hinunter zur Mündung in die Salzach (rund 750 m ü. M.).
Im Käfertal, dem obersten Teil, wird auf Besatz ganz verzichtet, hier trifft man noch auf die einheimische «Urforelle», ein autochthoner Stamm der Donau-Bachforelle mit prächtiger Zeichnung. Das Käfertal ist ein mooriges Hochtal in wunderschöner Gebirgswelt, wo sich auch Nichtfischer beim Wandern und Picknicken wohlfühlen. Da hier wenig gefischt wird, kann man sich die schönsten Stellen des hier noch gemächlich dahinmäandrierenden Bachs bequem aussuchen.
In den unteren Abschnitten der nun bereits zum reissenden Flüsschen angewachsenen Fuscher Ache leben Bachforellen, Äschen, Saiblinge und Regenbogenforellen in allen Grössen.
Der «Fischereiverein Fuscher Ache» machte das Gewässer seit seiner Gründung 2003 durch die Übernahme der Pacht allen interessierten Fischern zugänglich. Zuvor war es ausschliesslich in Privatpacht. Der Verein sorgt in aufopfernder Arbeit für den Unterhalt und waidgerechten Besatz. Dank des hervorragenden Fischbestands dürfen die Karteninhaber grosszügige drei Salmoniden pro Tag entnehmen (Schonmasse: 30 cm für Bachforelle, Regenbögler und Saibling, 35 cm für Äsche). In den letzten Jahren ist es gelungen, auch in den Nebenbächen der Fuscher Ache, dem Sulzbach und Weichselbach, einen guten Bestand an Bachforellen aufzubauen. Somit konnten auch diese Gewässer zur Befischung freigegeben werden.
Die Fuscher Ache gehört nicht unbedingt zu den ganz einfach zu befischenden Gewässern. Am besten lässt man sich als Neuling an diesem Gewässer zu Beginn des Fischereiaufenthalts beraten oder guiden und verweilt mehrere Tage im Tal, um genügend Zeit zu haben, sich in die speziellen Gegebenheiten des Fischgewässers einarbeiten zu können.
Gefischt wird hier ausschliesslich mit der Fliege – vorwiegend mit der Nymphe, an ruhigeren Stellen kann man es auch mal mit der Trockenfliege versuchen. Aber da sind dann meist die vorwitzig kleinen Forellen rascher zur Stelle als die grösseren. Da jederzeit mit einem Brocken von über 50 cm gerechnet werden muss, empfiehlt es sich, nicht unter eine Vorfachstärke von 0,18 mm zu gehen. «Lieber ein paar Bisse weniger, dafür dann bereit sein, wenns richtig knallt», so mein Begleiter Adrian.
Die Profis an der Fuscher Ache werfen mit extrem kurzem Vorfach (zwischen 100 und höchstens 150 cm) flussaufwärts. Diese Methode wurde speziell für die schnell strömenden Passagen des Flusses entwickelt. Mit dem kurzen Vorfach hat man eine präzise Kontrolle der Nymphe, kann sie besser auf die jeweilige Gewässertiefe abstimmen und gut führen.
Wenn man sich etwas umhört und die Ratschläge der Einheimischen befolgt, bleibt der Erfolg an diesem prächtigen Fluss nicht lange aus.
Die beiden an der Fuscher Ache gelegenen Gemeinden Bruck und Fusch sind schmucke Dörfer mit heimeligem Dorfkern, die mit ihren zahlreichen Gasthäusern und Hotels gut auf den Tourismus eingestellt sind. Die sprichwörtliche österreichische Gemütlichkeit und überragende Gastfreundschaft ist spürbar, wo immer man hinkommt. In den Hotels, die speziell der Fischerei verbunden sind (siehe Fischer-Info), erhält man die Fischereikarten und kann – eine besonders sympathische Dienstleistung – seinen Tagesfang fürs Abendessen in der Hotelküche schmackhaft zubereiten lassen, und das gratis! Überhaupt ist das Essen überall wo ich hinkam vorzüglich, und die Preise sind günstig – nicht unbedingt die Gelegenheit zum Abnehmen!
Fuscher Ache (28 km) mit den Seitenbächen Sulzbach und Weichselbach sowie Stausee Ferleiten
Bachforelle, Äsche, Regenbogenforelle, Saibling
3 Salmoniden pro Tageslizenz
April bis Ende Oktober
Nur Trocken- und Nassfliege, Nymphe, Streamer (Streamerverbot im Sulzbach und Weichselbach sowie Käfertal)
Hubert Edlinger
Tel. +43 664 3840866
Werner Leonhartsberger
Tel. +43 664 3504668
Gasthof & Chalet Zacherlbräu, Bruck
Hotel Lukashansl, Bruck
Hotel Römerhof, Fusch
Hotel Ponyhof, Fusch
Hotel Lampenhäusl, Fusch
Tourist Info Bruck
Raiffeisenstrasse 2
5671 Bruck – Grossglockner
Salzburger-Land – Austria
+43 6545 72 95
[email protected]
www.grossglockner-zellersee.info
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