05 | 01 | 2018 | Schweiz | 0 | 5971 |
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Was ist los mit der Grundelproblematik?
Die Schwarzmeergrundel ist in der Schweiz nach wie vor ein grosses Problem, sie breitet sich unaufhörlich aus. Ende November fand der fünfte «Wissenschafts-Apéro» der Universität Basel statt, wo Fragen zur Schwarzmeergrundel diskutiert und über den aktuellen Stand der Forschung informiert wurden.
Wie stark das Thema der Schwarzmeergrundel bewegt, wurde klar, als sich der Hörsaal Nr. 102 der Universität Basel mehr und mehr füllte. Neben Biologen, Doktoranden, Fischern, Behördenvertreterinnen und -vertretern sowie sonstigen interessierten Frauen und Männern waren auch Biologen und Beamte aus Deutschland sowie Fischereiverantwortliche aus Frankreich anwesend. In beiden Ländern ist man wie in der Schweiz vom Grundelproblem betroffen.
Was fressen Grundeln genau? Vertreiben sie Fische, die vorher in ihrem Habitat gelebt haben, durch ihr Fressverhalten? Wie gut können Grundeln schwimmen? Und davon abgeleitet die Frage: Wie müssten Schwimmhindernisse aussehen, um die Grundeln (und nur die Grundeln) aufhalten zu können? Fragen über Fragen – teilweise sind sie in den vergangenen Jahre durch Teilnehmende an den Wissenschafts-Apéros der Universität Basel gestellt worden. In der Folge wurden und werden sie von den Wissenschaftlern aufgenommen und erforscht.
Grundeln in Eglimägen
Mittels Laboruntersuchungen haben sie, die Forschenden der «Grundel-Gruppe», feststellen können, dass sich in den Mägen der meisten untersuchten Raubfische Grundel-Rückstände befanden. Zander, Hecht und Egli haben den invasiven Fisch damit bewiesenermassen zum Fressen gern (Welse wurden keine untersucht). Was die nächste Frage aufwarf: Warum setzt man nicht diese Fische in grosser Anzahl ein, um die unerwünschten Schwarzmeergrundeln zu dezimieren? Ein älterer Fischer meinte in der offenen Diskussion: «Die Räuber fressen die Grundeln, aber die Grundeln fressen auch den Laich der Räuber. Irgendwann hat eine Art gewonnen. Man müsste daher jetzt die Raubfische mit gezieltem Besatz in diesem Kampf unterstützen.»
Fischer in die Forschung mit einbinden
Andreas Knutti vom Bundesamt für Umwelt Bafu war ebenfalls unter den Teilnehmenden und entgegnete auf den Vorredner, dass man zuerst andere Möglichkeiten abchecke in seinem Amt, bevor man solche Mittel in Betracht zöge.
Der Chefin der universitären Grundel-Gruppe, Professorin Patricia Holm, sei vor allem die Einbindung der verschiedenen Gruppierungen wie den Fischern, Teich- und Aquarienbesitzern in ihrer Forschung wichtig. Um deren Ansichten kennenzulernen, neue Inputs zu bekommen und all diese Daten in ihre Forschung mit einbinden zu können.
Mehr Infos: mgu.unibas.ch
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